Die durch die sommerlichen Hitzerekorde und Extremereignisse der letzten Jahre immer spürbarer werdende Klimakrise erfordert Veränderungen auf vielen Ebenen. Durch technologische bzw. soziotechnische Innovationen allein ist dieser Wandel im dafür notwendigen Ausmaß nicht zu erreichen. Dieser tiefgreifende Strukturwandel zur nachhaltigen Gesellschaft kann nur in einem Wechselspiel von technologischen, ökonomischen, politischen und sozialen Innovationen erfolgreich sein. Daher sind für die notwendige Energiewende nicht nur technische Lösungen gefragt, sondern neue Ideen, Methoden, Werkzeuge, Lebensweisen, Kommunikationsformen, Bildungsangebote und Praktiken.
Soziale Innovationen stellen dabei neue Lösungsansätze dar, im Rahmen derer durch neue Praktiken (im Sinne von Handlungen, Organisationsformen, aber auch Perspektiven) die Energiewende unterstützt wird. Soziale Innovationen werden dabei als von spezifischen AkteurInnen bzw. Akteurskonstellationen ausgehende, zielgerichtete Neukonfigurationen sozialer Praktiken definiert – in unserem Fall im Kontext der Energiewende. Dies umfasst insbesondere neue Sozialbeziehungen und Organisationsformen, neue Praktiken, neue Lebensstile, aber auch neue Wege des Denkens und Einordnens, die dazu beitragen, Probleme im Sinne einer nachhaltigen Entwicklung zu lösen und die deshalb wert sind, nachgeahmt und institutionalisiert zu werden.
Soziale Innovationen können durch eine Reihe von Methoden unterstützt werden. Ziel des Projektes SINNergyTRANS war es, ein Set von Methoden zusammenzustellen und in Steckbriefen zu beschreiben, mit denen soziale Innovationen für die Energiewende kreiert, begleitet und bewertet werden können.
Die Auswahl der passenden Methoden zur Gestaltung eines co-kreativen Prozesses ist wesentlich für dessen Gelingen. Jede Methode – so auch jede Methode zur Beförderung einer sozialen Innovation – hat ein spezifisches „Leistungsspektrum“, also besondere Potenziale, Wirkungen und auch Grenzen.
Manche eignen sich zum Beispiel in besonderer Weise dafür, das Problem bzw. Feld zu analysieren, Informationen einzuholen, andere wiederum einen Prozess zu starten, Menschen zu aktivieren und zum Mitmachen zu begeistern. Dabei sind auch oft Methoden gefragt, die AkteurInnen möglichst umfassend informieren. Es gibt Methoden, die dabei unterstützen, Meinungen einzuholen, Diskussionen in Gang zu bringen, gemeinsam mit den Beteiligten Vorhaben zu planen oder Projekte zu entwickeln. Wieder andere bereiten den Boden für eine längerfristige Zusammenarbeit oder für die Lösung von Konflikten. Schließlich gibt es Methoden, die der Vernetzung der AkteurInnen horizontal und vertikal (lokal bis national, BürgerInnen bis Politik). Für die Auswahl der Methode ist es wichtig, gut zu überlegen, in welchem Umfeld sie eingesetzt werden sollen, welche Ziele erreicht werden sollen, welche Zielgruppen genau angesprochen werden sollen, welche Ressourcen (z.B. Zeit, Kosten, Räume; Moderation) zur Verfügung stehen, wie groß der TeilnehmerInnenkreis ist etc.
Schlussendlich erfolgte die Synthese aller Erkenntnisse aus dem Projekt in Form detaillierter methodischer Steckbriefe für die das „ins Leben bringen“ bzw. „anstupsen“ sozialer Innovationen im Zusammenhang mit der Energiewende („Methodensteckbriefe“). Neben einer allgemeinen Beschreibung der Methoden, beinhalten diese Steckbriefe auch umfassendes Orientierungswissen zur Eignung der Methoden Kontext der Energiewende. Die Methoden werden auch verdichtet und übersichtlich in einer „Methodenlandkarte“ präsentiert. Folgende 16 Methoden wurden ausgewählt:
© SINNergyTRANS für Klima- und Energiefonds