Ziel des Projekts FIRST (Frugale Innovationen für resiliente Städte) war die Entwicklung eines Bewertungsschemas für frugale Innovationen, die Lösungen für zukünftige Herausforderungen hinsichtlich Resilienz im urbanen Gebiet bieten. Das Bewertungsschema wurde für Entscheidungsträger:innen einer Stadt oder einer Gemeinde (z.B. Förderstellen und Verwaltungsstellen) entwickelt. Das Schema kann in unterschiedlichen Bewertungs- und Entscheidungssituationen eingesetzt werden, um eine verbesserte Entscheidungsfindung zu gewährleisten; um Ideen, Konzepte und Projekte zu fördern; und um Resilienz-Maßnahmen in Bezug auf zukünftige Herausforderungen zu setzen. Das Schema dient der Eigenevaluierung, Zwischenevaluierung und Qualitätssicherung von Produkten und Dienstleistungen.
Für die Entwicklung des Bewertungsschemas wurde die Expert:innen-Delphi Methode angewendet (Befragung von Expert:innen in mehreren Runden). In der ersten Delphi-Runde wurden Expert:innen aus dem frugalen Innovationsmanagement, der Stadtentwicklung und der Resilienzforschung zu den Zielen und Eigenschaften frugaler und resilienter Lösungen befragt. Die Erkenntnisse wurden zu einem ersten Kriterienvorschlag zusammengeführt und in der zweiten Delphi-Runde von den Expert:innen evaluiert. In der dritten Delphi-Runde wurden im Rahmen eines Workshops Zielkonflikte der einzelnen Kriterien diskutiert. Den Abschluss bildete die genaue inhaltliche Beschreibung der einzelnen Kriterien, und die Festlegung der Indikatoren.
Abbildung 1: Ablauf des Expert:innen Delphi Prozesses, Quelle: Fachhochschule Technikum Wien
Folgende Forschungsinstitute und Fachschwerpunkte wurden zur Teilnahme an dem Expert:innen-Delphi Prozess eingeladen:
Das Interesse an der Teilnahme an dem Delphi-Prozess war seitens der Expert:innen sehr groß, was die Aktualität und Relevanz der Themen „frugale Innovation“ und „Resilienz“ hervorhebt. Die Expert:innen-Delphi Methode erwies sich als sehr erfolgreich für das Projekt FIRST. Die Methode ermöglicht wiederholt Erkenntnisse zu bewerten und so die Qualität der Ergebnisse maßgeblich zu erhöhen. Dieses Verfahren bietet sich vor allem in Bereichen an, in denen aktuelle Entwicklungen umstritten oder wenig bekannt sind, weil beispielsweise technologische und gesellschaftliche Veränderungen nur punktuell oder kaum erforscht sind. Dadurch lassen sich neue Potentiale im Kontext frugaler Innovationen erschließen. Die wiederholte Einbeziehung externer Expert:innen ist dabei sowohl auf inhaltlicher als auch methodischer Ebene vielversprechend, um zuverlässige Bewertungen in einem weniger erforschten, hochaktuellen Themenbereich zu erfassen.
Die Erkenntnisse aus dem Expert:innen-Delphi flossen in die Entwicklung des finalen Bewertungsschemas mit ein. Ein Leitfaden zur Anwendung des Bewertungsschemas und zur Auswertung der Ergebnisse wurde in Form einer Informationsbroschüre für Entscheidungsträger:innen erstellt.
Wir danken insbesondere allen Expert:innen für die Teilnahme an dem Expert:innen-Delphi Prozess.
Das Forschungs- und Entwicklungsvorhaben wurde im Rahmen des Programms „Smart Cities Demo – Boosting Urban Innovation“ vom Österreichischen Klima- und Energiefonds gefördert.